Liebi X, liebe Y

Mit em Ringtuusch säged ihr, dass ihr euch verbunde fühled. Es esch e symbolische Akt…
Doch weles Symbol hed de Ring?
Im Ändi esch zugliich en Aafang, es kontinuierlechs inenand Übergoh, das esch de Ring. Er zeigt sich als i sich gschlosseni Einheit und esch zugliich durchgängig offe.
„Ändi und Aafang zugliich, fescht i sich gschlosse und äbeso durchgängig offe“ – esch das ned e chli widersprüchlich?
Lueged mer doch emol i üsi duali Wält…

Det finded mer usschließlech dere Gägesätz:
 groß und chlii
 langsam und schnell
 dunkel und hell…

Gägesätz aber bekämpfed sich ned, sie bedinged enand.
Mer bruched warm um chalt devo chönne z’unterscheide…
Mer bruched Dunkelheit/Schatte um überhaupt chönne z’gseh…
Und je chräftiger beides esch, desto stärcher, eidüütiger wird die gmeinsami Harmonie.
So esch au Maa und Frau kei Gägesatz, sondern e Bedingtheit.
En vo de Liebi treiti Bending förderet enand, ergänzt und hilft.
Je stärcher und eigeständiger jede Partner esch, desto feschter und lebändiger wird d’Gmeinschaft.
So symbolisiert de Ehering kei Aachettig, kei Abhängigkeit, sondern Muet zu sich, zum Partner als eigeständigi Person und em gmeinsame Schicksal.
Denn es gilt, sich jederzyt in Freiheit neu für de Partner entscheide: „Jeden Morgen neu setz ich meinen Ring auf.“
Au ihr zwöi sind eigeständigi Persone. Jede vo üch bringt sini Läbesbasis mit, sini Usbildig, sini prägende Erläbnis und Erfahrige. Ihr sind beidi s’Resultat vo üchem bishärige Läbe.
Wenn ihr jetzt also üchi Ring gägesiitig entgäge nänd, so im Wösse:
Ech be ICH als Person, bliibe eigeständig und verschmelze ned mit Dir; zugliich übergib ech mich vertrouend i Dini verantwortigsvolle Händ und nehme Dich in Liebi aa, genau SO, wie Du bisch.
Mer alli wünsched üch, dass ihr üch stets starchi Partner sind, der einti de ander ergänzend. Die trägendi Basis sell gägensiitigs Verständnis, wohlwollendi Aanahm, Vertroue - mit eim Wort - Liebi sii!