Hai Ladies

Ich persönlich kann mich der Meinung von Cuenca und Cocolina nur anschliessen. Ich respektiere jede Frau, die den Namen ihres Mannes annehmen möchte, aus welchen Gründen auch immer. Genau so erwarte ich aber auch, dass andere es respektieren, wenn ich meinen Namen behalten will. Schliesslich sind beide Partner genau gleich viel wert, unabhängig von Gehalt und Ausbildung, oder irre ich mich da etwa? Kann man die "Wichtigkeit" eines Partners von dessen akademischer Laufbahn abhängig machen?

Ich werde meinen Namen behalten, weil er ein Teil meiner Identität ist und einfach zu mir gehört. Jetzt trage ich meinen Namen seit 25 Jahren, und plötzlich soll ich anders heissen, nur weil ich heirate? Und eine neue Unterschrift lernen? neee... Übrigens, die Prostata ist ein sehr zähes Organ...

Es freut mich sehr, dass die Fraktion der Bräute, die ihren Namen behalten haben, hier so grosse Unterstützung findet und auf viel Verständnis stösst.
Ich gebe vielen meiner Vorschreiberinnen hier Recht. Mich stört an der ganzen Sache auch, dass man sofort als Emanze bezeichnet wird, nur weil man die so viel zitierte Gleichberechtigung auch lebt. Ich habe mich ja nicht in erster Linie entschieden, meinen Namen zu behalten, weil ich unbedingt die Gleichberechtigung ausleben will, sondern weil mir sein Name nicht gefällt. Und wenn ich die Möglichkeit schon habe, weshalb soll ich sie dann nicht auch nutzen? Ich bin auch jemand, der nichts gegen Traditionen hat. Und wenn eine Frau den Namen ihres Mannes annehmen will, dann habe ich absolut nichts dagegen. Umgekehrt erwarte ich aber dann gleich viel Verständnis. In unserem Bekanntenkreis gibt es schon einige Frauen, die ihren Namen behalten haben, z.T. mit Doppelnamen z.T. hat der Mann ihren Namen ganz übernommen. Das zeigt mir auch, dass das nichts mit Emanze oder nicht zu tun hat, sondern einfach ein Bedürfnis ist.

An jene, die das Argument aufführen, dass dann nicht mehr alle gleich heissen. Ihr habt da was falsch verstanden: Bei uns werden ich und unsere Kinder denselben Nachnamen tragen. Mein Mann ebenfalls nur trägt er zusätzlich noch seinen ledigen Namen. Wir sind also sehr wohl als Ehepaar und auch als Familie erkennbar. Das war mir wiederum auch wichtig.
Nicht erkennbar ist das eigentlich nur, wenn beide ihren Namen behalten und auch auf die Bindestrichvariante verzichten.
Es ist also überhaupt nicht komplizierter, wenn die Frau ihren Namen behält. Ihr musstet nach der Hochzeit (oder müsst) eure ID, etc. ändern lassen. Bei uns musste das einfach mein Mann. Unsere Kinder werden automatisch so heissen wie ich ledig schon hiess. Da ist nichts mit zusätzlichem Bürokram.
Ich empfehle euch diese Broschüre hier zu studieren, da wird alles anschaulich erklärt und ich finde das das Pflicht ist, bevor man heiratet.
http://www.bj.admin.ch/bj/de/home/themen...and/heirat.html

Auf Seite 8 wird die Namenswahl erklärt. Wir haben Variante 4 gewählt.


@Joy: meine Worte und eine meiner Standartantworten, wenn mich jemand blöd anmacht.

Übrigens, ich arbeite in einem von Männern dominierten Umfeld, habe studiert und verdiene mehr als mein Mann. Zu Hause haben wir beide gleich viel zu sagen (bei uns gibts also eine Frau und einen Mann im Haus ) und wenn wir mal Kinder bekommen, wird wohl mein Mann mehr reduzieren (aus finanziellen Gründen). Ist das nun einfach gleichberechtigt, emanzipiert oder was?
Ansonsten finde ich auch, dass Gleichberechtigung auf beide Seiten gelten sollte. D.h. auch Männer sollten in gewissen Bereichen "gerechter" behandelt werden (z.B. Sorgerecht).

Zuletzt bearbeitet am 29.07.2010

Suenneli79 - Deine Erklärung ist einfach süessssssssss ;-)

Auch wenn ich meinen Namen geändert habe, möchte ich gerne meinen Senf dazu geben;-)

Ich habe mich lange schwer mit dem Namenswechsel getan... Bin halt nicht mehr 20 und habe halt einen Runf für meinen Namen aufgebaut. Beruflich ist mein Name meine Visitenkarte und dazu ist er auch noch selten. Man könnte dem eben "Emanzeverhalten oder Gedanken" sagen.

- Somit verstehe ich alle Frauen, welche Ihren Namen behalten!!! absolut (und wenn man will richtet man es auch irgendwie mit den Kids ein). Wir leben im 21 Jahrhundert und ausserdem das ganze Gerede mit dem Namen gibt es ja doch vor allem in der CH.

Selber habe ich mich jedoch dazu entschlossen, den Namen meines Mannes anzunehmen, das war mein Geschenk an ihn (er hat es nie verlangt oder etwas gesagt und meinte, es muss für mich stimmen). Im Standesamt standen alle völlig verblüfft, da keiner damit rechnete, dass eben "solch eine Emanze" (eben gute Ausbildung, unabhängig, Führungsposition und resolut auch noch dazu;-) - jemals den Name des Mannes annehmen wird...;-). Mein Mann war ganz bewegt und seine Eltern haben mich von Freude und Ueberraschung fast erdrückt ;-)

- Meine Entscheidung ist ganz spontan gekommen und auch wenn ich die ersten Tage noch ein wenig Mühe habe, den neuen Namen anzuwenden, bin ich über meine Entscheidung froh.

Gruess
dorina

Bei meiner ersten Hochzeit behielt ich meinen Geburtsnamen. Der Hauptgrund dafür war, dass es bei meinem Exmann auch schon eine Exfrau gab, die uns damals das Leben sehr schwer machte und einen schlechten Ruf hatte und ich wollte nicht mit ihr in Verbindung gebracht werden (mit einem gleichen Nachnamen)...
Es gab dann aber im Urlaub in China mal zu einer lustigen Verwechslung im Hotel. Mein Vater war mit dabei und die Leute an der Rezeption waren dann ziemlich verwirrt, dass ich nicht das gleiche Zimmer hatte, wie der Mann mit dem gleichen Nachnamen, sondern mit dem mit dem anderen Nachnamen. Die dachten tatsächlich mein Vater wäre mein Ehemann und ich würde mit einem anderen ins Zimmer gehen ... aber wir klärten sie dann auf

Im Nachhinein war es ziemlich praktisch, dass ich meinen Namen behalten hatte, weil ich nach der Hochzeit und nach der Scheidung keine Dokumente ändern musste

So, aber jetzt bei meiner zweiten Hochzeit nehme ich den Namen meines Zukünftigen. Ich dachte erst an einen Doppelnamen, aber das wäre dann doch zu lange geworden...
Als ich meinem Schatz mitgeteilt hab, dass ich doch keinen Doppelnamen nehmen würde, sondern seinen, war er total stolz